Reparieren statt Aussortieren: Wie man Kinderkleidung ohne großen Aufwand flickt

Kinderkleidung ist Tag für Tag hohen Belastungen ausgesetzt. Dementsprechend schnell ist es passiert: In der Hose prangen nach dem Toben plötzlich Löcher. Das T-Shirt ist auf einmal zerrissen oder der Jackenärmel zerfetzt. Ein Grund zum Aussortieren sind solche kleineren Schäden nicht. In vielen Fällen lässt sich beschädigte Kinderkleidung mit wenig Aufwand reparieren, ob nun mittels Textilkleber oder Nadel und Faden. Mit der richtigen Technik sehen die Kleidungsstücke anschließend sogar besser aus als vorher. Welche Möglichkeiten Eltern beim Flicken haben, steht hier.

Risse und Löcher in Kinderkleidung: Welche Reparaturmöglichkeiten Eltern haben

Von wärmender Winterkleidung bis hin zur sommerlichen Schulgarderobe kostet Kinderanziehsachen österreichische Eltern pro Jahr mehr als 500 Euro. Solange die Kleinen noch wachsen, muss ohnehin ständig neue Kleidung gekauft werden. Angesichts dessen ist es umso ärgerlicher, wenn gerade erst angeschaffte Kleidungsstücke beim Toben im Freien oder in der Wohnung reißen, ausfransen oder anderweitig beschädigen. Kleidung bei kleineren Schäden sofort wegzuwerfen, können sich die wenigsten Familien leisten. Auch unabhängig von den Finanzen ist das Entsorgen nicht die beste Idee, denn Ressourcenverschwendung ist in Zeiten des Klimawandels unangemessen.

Grundsätzlich ist eine gute Vorbeugungsmaßnahme gegen Risse und Löcher, wenn Eltern möglichst qualitative Kleidungsstücke für ihre Kinder kaufen. Je besser nämlich die Material- und Verarbeitungsqualität der Kleidung ist, desto eher überstehen die Anziehsachen auch außergewöhnliche Belastungen. Die richtige Passform kann ebenfalls dem ein oder anderen Riss vorbeugen. Zu enge Kleidungsstücke reißen bei Bewegung beispielsweise schnell. Analog dazu verfangen sich extrem lose T-Shirts, Jacken und Hosen beim Spielen unter freiem Himmel leicht in Zäunen oder Ästen und neigen so ebenfalls zu Rissen und Löchern. Entdecken Eltern trotz der richtigen Passform und bewusst qualitativer Kleidungsstücke Schäden in der Garderobe ihrer Kinder, sortieren sie die Anziehsachen idealerweise nicht sofort aus. Mit Nadel und Faden lassen sich viele kleine Makel flicken. Wer beim Nähen nicht geschickt ist, kann Löcher und Risse mit einem Textilkleber und einem passenden Flicken sogar noch leichter beheben.

Experten-Tipp zum Flicken von Kinderkleidung

Wenn einzelne Kinderkleidungsstücke ohnehin genäht oder zusammengeklebt werden müssen, können Eltern die unliebsame Reparatur auch als Umgestaltungsaktion aufziehen. Je nach Alter können ihnen die Kinder dabei zur Hand gehen. So wird aus der Reparatur ein kreatives Abenteuer, das Spaß macht und die beschädigte Kleidung sogar verschönert.

Flicken mit wenig Aufwand: So repariert man Kinderkleidungsstücke mit Textilkleber

Textilkleber ist die mitunter einfachste Möglichkeit, kleinere Risse und Löcher in Kinderkleidung zu reparieren. Der flüssige Klebstoff verfügt über hohe Flexibilität und eignet sich für Materialien wie Baumwolle, Jeansstoffe und Leder. Bei kleinen Rissen lassen sich die beiden Seiten des Stoffes damit auf unsichtbare Weise wieder zusammenheften. Wenn es sich bei den Schäden dagegen um größere Risse oder Löcher handelt, braucht man zusätzlich zum Klebstoff einen Reparaturflicken. Am besten lassen Eltern ihre Kinder das jeweilige Patch selbst aussuchen, damit den Kleinen das Endergebnis auch gefällt. Idealerweise wird ein alter Stoff zurechtgeschnitten, der nicht dehnbar ist. An den Seiten sollte das Patch am Ende einen Zentimeter größer sein als das Loch oder der Riss in dem beschädigten Kleidungsstück. Vor dem Kleben säubert man die Klebeflächen und entfernt Fransen. Zudem sollte das Kleidungsstück vor der Reparatur gewaschen werden und absolut trocken sein. Sind alle Vorbereitungen getroffen, muss man lediglich

  1. eine dünne Schicht Kleber auf die beiden Klebeflächen auftragen.
  2. die Klebestellen zusammendrücken und mit einem Klebeband oder einer Klammer fixieren.
  3. die Stelle eine halbe Stunde lang trocknen lassen.
  4. den Bereich anschließend überbügeln, um die Widerstandsfähigkeit der Klebestelle zu erhöhen.

Bei größeren Löchern kann das Patch zusätzlich per Hand festgenäht werden. So ist ein bombenfester Sitz garantiert. Wenn in besonders beanspruchten Bereichen wie beispielsweise an den Knien einer Hose Risse oder Löcher entstehen, ist das zusätzliche Vernähen besonders empfehlenswert. Am besten näht man dabei auf der Innenseite, sodass sich die Naht nicht gleich wieder öffnet. Ob man farblich passendes Garn oder einen Faden in anderen Farben verwendet, bleibt einem selbst überlassen. Mit knalligem Garn kann beispielsweise ein toller Eyecatcher aus dem ehemaligen Makel entstehen.

Für geschickte Eltern: Risse und Löcher mit selbst gestickten Motiven reparieren

Die Reparatur von Kleidungsstücken mithilfe von Textilkleber gelingt fast jedem ohne größere Probleme. Eine etwas aufwändigere Möglichkeit sind selbst gestickte Motive, die kleine Schäden in Kinderkleidung überdecken. Wer für diesen Ansatz geschickt genug ist, zeichnet mit Schneiderkreide oder wasserlöslichem Textilstift das Motiv der Wahl auf den Stoff auf. Das Loch oder der Riss sollte dabei in der Mitte der Skizze liegen. Am besten gelingen das Anzeichnen und anschließende Sticken, wenn das Kleidungsstück in einen Rahmen eingespannt wird. Alternativ dazu kann man auch einen Tennisball oder ein Bügelei als stabile Unterlage verwenden. Wie genau beim Sticken vorzugehen ist, hängt vom gewählten Motiv ab. Detaillierte Anleitungen für Herzen, Luftballons, Blumen und Tiere finden interessierte Eltern beispielsweise auf Pinterest.