Gute Werbung ist zielgruppengerecht. Marketingunternehmen schrecken dabei auch nicht davor zurück, die natürliche und gesunde Naivität von Kindern schamlos auszunützen. Und so wird Werbung im Nachmittagsprogramm oder auf Websites für Kinder perfekt auf diese zugeschnitten, um sie zum Konsum zu verführen.
Gerade deswegen ist es wichtig, die eigenen Kinder früh in die Welt des Konsums und in den richtigen Umgang mit Geld einzuführen. Nur so können sie sich erfolgreich gegen den Druck der Werbung widersetzen und verantwortungsvoll mit dem eigenen Taschengeld umgehen.
Kinder lernen durch Vorbilder
Schon Säuglinge und Kleinkinder imitieren große Geschwister und Eltern. Dies wird von Experten als soziales Lernen oder Lernen am Modell bezeichnet. So erlernen die Kinder nicht nur wichtige Bewegungsabläufe, sondern vor allem auch wie sie sich verhalten und mit anderen interagieren sollten.
Als Eltern muss man sich deswegen ständig darüber im Klaren sein, dass sich das eigene Verhalten immer auf die Kinder auswirken wird. Dies sollte man auch beim Thema richtiger Umgang mit Geld bedenken.
Und dies betrifft vor allem auch das Konsumverhalten. Überprüfen Sie also zuerst einmal Ihr eigenes Kaufverhalten. Als problematischer Konsum werden dabei alle Käufe bezeichnet, über die man sich später ärgert oder die man sogar bereut.
Denn dies weist darauf hin, dass nicht das Produkt im Vordergrund stand, sondern der Kaufakt selbst. Beim gesunden Kaufverhalten stehen jedoch das gekaufte Produkt und die Tatsache, dass ein Wunsch erfüllt wurde im Vordergrund.
Problematischer Konsum
Um ein gutes Vorbild zu sein und die Kinder vor einem negativen Umgang mit Konsum zu schützen, muss man sich natürlich damit beschäftigen, was ein problematischer Konsum überhaupt ist.
Hierbei werden drei Varianten unterschieden:
- Demonstrativer Konsum: Kauf von Gütern um einen besseren Status zu vermitteln oder soziale Anerkennung zu bekommen.
- Kompensatorischer Konsum: Kauf, um negative Gefühle und Frustrationen auszugleichen.
- Kaufsucht: Innerer und unüberwindbarer Zwang Dinge zu kaufen, die man nicht benötigt.
Jeder normale Mensch wird im Laufe des Lebens mehr oder weniger oft einen so genannten kompensatorischen Kauf durchführen.
Manchmal ist es wichtig und richtig, sich etwas zu gönnen, um die Frustrationen und Enttäuschungen des Alltages besser verarbeiten zu können. Dies ist auch in Ordnung, solange ein solches Kaufverhalten nicht zu einem dauerhaften Zustand wird. Dann muss natürlich die Frage gestellt werden, ob schon eine Kaufsucht besteht.
Guten Umgang mit Konsum fördern
Vor allem das eigene Beispiel ist also ausschlaggebend, um Kindern einen guten Umgang mit dem Konsum zu ermöglichen. Dabei sollten unkluge Entscheidungen der Kinder nicht überbewertet werden.
Denn die Kinder sind einem besonders großem Druck ausgesetzt. Zum einen müssen sie den Umgang mit Geld und Konsum erst lernen, zum anderen wird diese Naivität durch das Marketing ausgenützt.
Gerade deswegen ist es umso wichtiger falsche Entscheidungen offen zu besprechen, ohne die Kinder zu verurteilen. Es ist wichtig genau zu analysieren, warum die eine oder andere Entscheidung vielleicht nicht so klug war.
Aber die Kinder dürfen nicht das Gefühl haben, einen Fehler gemacht zu haben. Fehlkäufe entstehen in der Regel einfach dadurch, dass die Kinder noch nicht über genügend Wissen verfügen. Und dies darf ihnen auf keinen Fall als Fehlverhalten angelastet werden.