Wege zur schmerzlindernden Geburt – Von Homöopathie bis Periduralanästhesie

Die Geburt eines Kindes ist wohl für alle Beteiligten eines der schönsten Erlebnisse, wenn nicht sogar die großartigste Erfahrung, die das Leben für sie bereithält. Der Tag, an dem der Säugling den Mutterleib verlässt und seine ersten Blicke – noch schwach aber neugierig – die Umgebung untersuchen, ist mit viel Freude, aber auch mit eintretenden Schmerzen verbunden, von welchen Mütter aus erster Hand berichten können. Verschiedene Maßnahmen können aber dazu beitragen, die Schmerzen zu lindern und allen voran auch die Ängste vor ihnen zu nehmen.

Nichts ist schlimmer als…

Eine Horrorvorstellung, die sich viele werdende Mütter immer wieder ausmalen: nichts ist schlimmer als der Geburtsschmerz! Schon im Vorfeld stellen sie sich unausstehliche Qualen vor, und die unangenehmsten Visionen werden zusammengeschnürt und beinahe lebendig gemacht. Doch wem nützt das? Zu akzeptieren, dass Schmerzen existieren, ist richtig, und kann durch Besuche bei Geburtsvorbereitungskursen gefördert werden, aber unnötige Panik ist überflüssig. Eine Geburt ist etwas Wundervolles und Einmaliges. Zum ersten Mal erblickt ein Baby die hellen Lichter dieser Welt – und genau das sollte sich jede werdende Mutter klar machen. Es ist ein positiver, kein negativer Schmerz.

Schmerzlinderung auf alternativen Wegen

akupunktur

Akupunktur als Schmerztherapie

Nicht jeder Mensch greift sofort und gerne auf medikamentöse Behandlungen zurück. In der Naturheilkunde gibt es heutzutage genug Alternativen zu Spasmolytika und Opiat Pethidin. Aufgliedern lässt sich das Gebiet in:

  • homöopathische Mittel
  • Akupunktur
  • Aromatherapie
  • Bachblütentherapie

In der Homöopathie werden Mittel verwendet, die unter anderem Wehenschmerzen, Angstzustände oder aber Wundschmerzen lindern. Hierbei werden meist sogenannte (homöopathische) Globuli verabreicht, die Extrakte von heilenden Kräutern oder anderen Gewächse beinhalten. Verwendet werden hier zum Beispiel:

  • Aconitum (ein violettfarbenes Hahnenfußgewächs)
  • Römische Kamille (ein weißer Korbblütler ähnlich der Margerite)
  • Gelber Jasmin

Oftmals vor allem in dem letzten Monat vor der Geburt eingesetzt, können dadurch Ängste vermindert werden. Während der Geburt soll sie Schmerzen lindern, verschlechtert aber die Bewegungsfreiheit.
Eine Aromatherapie dient vor allem der Beruhigung. Sich in Duftlampen befindliche ätherische Öle (zum Beispiel aus Lavendel) regen eine körperliche Entspannung an.

Vorteil: keine chemischen Substanzen, absolut naturverbunden
Nachteil: keine anerkannte medizinische Wirkweise (Effektivität der Homöopathie ungewiss)

Medikamentöse Wege – über Spasmolytika und Opiat Pethidin

Medikamente, die während der Geburt eingesetzt werden können, haben eine sicherere und im Regelfall effektivere Wirkung als homöopathische Mittel. Auch hier lassen sich bekannte Arzneimittel herausfiltern.
Allen voran gibt es:

  • Spasmolytika
  • Opiat Pethidin

Ersteres wird vor allem bei der Eröffnungsphase eingesetzt, was seiner entkrampfenden Wirkung auf den Körper zuzuschreiben ist. Verabreicht werden Spasmolytika meist als Injektion oder Zäpfchen.
Opiat Pethidin wird bei stärkeren Schmerzen eingesetzt. Es beruhigt, kann aber bei falscher Dosierung auch das Kind erheblich ermüden.

Vorteil: anerkannte, altbewährte und effektive Wirkstoffe
Nachteil: falsche Dosierung kann Mutter und Kind schaden

Die Periduralanästhesie

pdaBei der Periduralanästhesie auch Kreuzstich genannt (kurz: PDA) spritz der zuständige Narkosearzt ein Betäubungsmittel in der Region des Rückenmarkskanals.

Die PDA sorgt für eine effektive und starke Verminderung des Schmerzempfindens abwärts der Stelle. Bis zur Wirkung vergehen etwa 15 bis 20 Minuten.


Vorteil:
starke Verminderung der Schmerzen
Nachteil: Blutdruck kann unvermittelt abfallen (im Ernstfall wird aber schnell eine Infusion eingeleitet)

Spinalanästhesie

Eine schnellere Wirkung verspricht die Spinalanästhesie. Diese wird aber nur in der Endphase (falls keine PDA stattfand) oder bei Komplikationen, wie etwa einen dringenden Kaiserschnitt, eingesetzt. Die Mutter bleibt bei diesem Vorgang wach, das heißt es erfolgt keine Vollnarkose. Ähnlich wie bei der Periduralanästhesie spielt auch hier das Rückenmark eine entscheidende Rolle. Eine dünne Kanüle durchsticht die Haut des Rückenmarks und kann sofort als Schmerzmittel in den Rückenmarkskanal gespritzt werden.

Vorteil: schnelle und sehr starke Wirkung ohne Vollnarkose
Nachteil: durch Einstich in Rückenmark kann Rückenmarksflüssigkeit verloren geht, starke Kopfschmerzen entstehen

In sicheren Händen

Zu erkennen ist, dass jede werdende Mutter optimal abgesichert wird. Es gibt leicht bekömmliche Mittel, hilfreiche medikamentöse Substanzen, aber auch Verfahren, die in schwierigeren und schmerzhafteren Fällen helfen. Die Medizin ist heutzutage sehr wert und sicher.

Und nicht zuletzt: Keine Mutter ist allein! Ärzte und Hebammen stehen ihr bei. Sie geben Ratschläge und sind eine Stütze, und ehe sich eine Mutter versieht, hält sie ihr Kind in den Armen – und dieser Moment, der ist alle Anstrengungen wert.”