In feuchten und regnerischen Zeiten haben Erkältungen beziehungsweise Verkühlungen, wie man im deutschsprachigen Raum gern sagt, Hochsaison und bringen allerhand unschöne Beschwerden mit sich. Besonders Schwangere sind schneller von einer Erkältung betroffen als nichtschwangere Frauen, da ihr Immunsystem schwächer und langsamer arbeitet, damit das eigene Kind nicht vom Körper abgestoßen wird.
Während einer Schwangerschaft muss eine Frau jedoch auch darauf, was sie zu sich nimmt und was sie lieber nicht einnehmen sollte, um ihr Kind zu schützen. Im Folgenden finden sich hilfreiche Tipps, was bei einer Erkältung sowohl Mutter als auch Kind gut tut.
Vorbeugen ist wichtig
Das Immunsystem von Schwangeren ist, wie bereits oben erwähnt, schwächer als vor der Schwangerschaft, und muss daher gestärkt werden, sodass eine gesunde Ernährung sehr wichtig ist. Zudem fördert es das schnellere Abklingen der Beschwerden während der Erkältung. Viel frisches Obst und Gemüse liefern die wichtigen Vitamine und Mineralien für den täglichen Bedarf. Besonders Vitamin C stärkt das Immunsystem und findet sich besonders reichhaltig in Zitrusfrüchten. Jedoch sollte der tägliche Bedarf nicht zu weit überschritten werden, da es sonst einen gegenteiligen Effekt hätte und den Körper und dem Fötus schaden könnte.
Ein Arzt oder ein anderer fachlich versierter Experte kann individuell den Bedarf ermitteln und eventuelle Vitamin- oder Mineralstoffmängel aufdecken. Viele Apotheken bieten mittlerweile auch nur auf Schwangere zugeschnittene Präparate mit den nötigen Stoffen an. Außerdem sollte darauf geachtet werden, dass viel getrunken wird, um den Heilungsprozess zu unterstützen. Stilles Wasser und Fruchtsäfte eignen sich dazu am besten. Stress sollte möglichst vermieden werden und der Körper sollte schön warmgehalten werden, um weiteren Verkühlungen vorzubeugen. Bei mittleren bis schwereren Erkältungen ist eines der besten Mittel viel und ausreichend Schlaf, sodass sich der Körper selbst helfen kann.
Welche Medikamente darf man nehmen?
Zur Linderung der Erkältungsbeschwerden sollte möglichst auf die üblichen Medikamente verzichtet und auf alte Hausmittel sowie einige homöopathische Mittel zurückgegriffen werden. Diese Vorsichtsmaßnahme ist notwendig, da zahlreiche Medikamente noch nicht ausreichend dahin gehend erforscht sind, welche Auswirkungen sie auf das ungeborene Kind haben. Paracetamol ist eines der wenigen Schmerzmittel, das bis zu einer gewissen Dosis unbedenklich für das Kind ist und daher von vielen Ärzten erlaubt wird.
Alkoholhaltige Medikamente und Echinacin sind selbstverständlich für werdende Mütter absolut tabu. Von Kampfer, welches in Erkältungssalben zum Einsatz kommt, raten Gesundheitsexperten in einer Schwangerschaft auch ab. Acetylsalicylsäure wird in chemischen Medikamenten verwendet und kommt vor allem im Schmerzmittel Aspirin vor. Die Verwendung ist recht umstritten und sollte nur in Absprache mit einem Arzt erfolgen. Es sollte jedoch möglichst vermieden und besonders nicht mehr im letzten Schwangerschaftsdrittel eingesetzt werden, da es Wehen auslösen kann.
Zahlreiche Ärzte raten bereits ab der 30. Schwangerschaftswoche vollständig darauf zu verzichten. Die Vermeidung gilt auch für die schmerzstillenden Mittel wie Ibuprofen, Codein und andere Schmerzmedikamente. Einige Antibiotika sind unbedenklich und werden nur vom Arzt verschrieben. Dennoch sollte der Beipackzettel gründlich gelesen werden, um auf Nummer sicher zu gehen und bei Rückfragen ein Arzt oder Apotheker gefragt werden. Angebrochene Medikamente wie Antibiotika auf keinen Fall auf eigene Faust einnehmen.
Alte Hausmittel helfen
Bei den meisten Beschwerden kann man jedoch auf alte Hausmittel zurückgreifen. So empfehlen viele Homöopathen bei einem hartnäckigen Schnupfen eine Kochsalzlösung. So muss bloß Meersalz oder anderes Salz mit viel warmem Wasser verrührt werden. Diese Lösung kann dann mit einer Pipette in die Nase geträufelt und hochgezogen werden, aber auch inhaliert werden. Wer Kopfdampfbäder bevorzugt, kann in das heiße Wasser ein ätherisches Öl wie beispielsweise Kamille, Thymian oder Eukalyptus geben, sollte es jedoch nur in Maßen tun. Die angenehme Bestrahlung mit einer Rotlichtlampe kann den Schnupfen auch mit lösen und das allgemeine Wohlbefinden verbessern.
Bei Husten empfiehlt sich die Anwendung von Salbei. Je nach Bedarf kann man ein paar Salbeiblätter in eine Tasse geben und es mit heißem Wasser aufgießen. Jedoch ist Salbei auch schon fertig in Teebeuteln zu kaufen und verringert so den Aufwand des eigenen Herstellens.
Salbei soll nach Aussagen von überzeugten Homöopathen sogar starken Husten effizient und schnell lösen. Besonders das Gurgeln mit Salbeiwasser kann Halsschmerzen lindern. Das regelmäßige Anwenden von warmen Wickeln kann den Heilungsprozess unterstützen und das Wohlbefinden verbessern. Ein schönes warmes Bad in der heimischen Badewanne mit Kamille und anderen wohltuenden Kräutern kann die Beschwerden ebenfalls minimieren, doch es sollte auch ein wachsames Auge dabei sein, denn heiße und lange Bäder können verfrühte Wehen auslösen.
Viele Schwangere sorgen sich während einer Erkältung sehr, ob das ständige Niesen und Husten ihrem Kind schaden kann. Dazu lässt sich sagen, dass diese „Erschütterungen“ einer normal schwangeren Frau und ihrem Kind nichts abhaben. Sollte es sich um eine Risikoschwangerschaft handeln, sollte ein Arzt zurate gezogen werden, um Risiken und die weitere Vorgehensweise klären zu können. Gesundheitsexperten empfehlen jedoch, zur Seite zu niesen und zu husten. So wird der Beckenboden durch die Drehung ein wenig angespannt und die Erschütterung ist nicht mehr so groß auf den Körper der Frau. Zusätzlich kann der Beckenboden noch angespannt werden, um die Erschütterung noch weiter abzudämpfen.”