Viele Frauen können eine Schwangerschaft schon kurz nach der Empfängnis fühlen. Sie haben in dieser Zeit ein besonders feines Gespür für entsprechende Signale ihres Körpers. So sind die ersten Anzeichen einer Schwangerschaft bereits sehr früh zu bemerken. Das körperliche und seelische Befinden ändert sich, auch wenn nicht jede Frau sofort an eine Schwangerschaft denken mag. Manche Frauen sind sich erst mit dem Ausbleiben der Regelblutung oder nach einem Schwangerschaftstest sicher.
Erste Anzeichen für eine Schwangerschaft
Der weibliche Organismus bereitet sich jedoch generell auf die Schwangerschaft und das heranwachsende Baby vor, sobald die Eizelle befruchtet ist. Er beginnt mit der Produktion des Schwangerschaftshormons HCG (Human Chorion Gonadotropin), wenn sich die befruchtete Eizelle in die Gebärmutterschleimhaut eingenistet hat.
Das passiert sieben bis zehn Tage nach der Befruchtung, und bedeutet für die Schwangere eine große Kraftanstrengung.
Müdigkeit und Übelkeit nehmen mit der Schwangerschaft stark zu
Außerdem sinken die Körpertemperatur sowie der Spiegel des Gelbkörperhormons Progesteron bei einer Schwangerschaft nicht wie gewöhnlich zum aktuellen Zyklusende ab. Im Gegenteil wird dieses Hormon unmittelbar nach der Befruchtung in beträchtlichen Mengen ausgeschüttet, um die Gebärmutterschleimhaut auf die Aufnahme der Eizelle vorzubereiten. Damit geht die oft extreme Müdigkeit einher, die Schwangere empfinden, und die bis zu allgemeiner Erschöpfung führen kann. Positiv gesehen ergibt sich damit ein beruhigender Effekt auf den mütterlichen Organismus, der sich während der Schwangerschaft nicht überanstrengen sollte, und weitgehend Schonung benötigt. Stimmungsschwankungen und erhöhte Reizbarkeit sind unter Schwangeren in der frühen Zeit ebenso keine Ausnahme.
Mit der häufigen Schlappheit geht bereits kurze Zeit nach der Empfängnis eine permanente Übelkeit einher. Sie kann von Frau zu Frau sehr unterschiedlich stark verlaufen, tritt aber nicht nur am Morgen, sondern zu jeder möglichen Tageszeit auf. Die Übelkeit ist ebenfalls auf das Schwangerschaftshormon HCG zurückzuführen, kann aber nach der zweiten bis achten Woche langsam nachlassen. In der frühen Schwangerschaft werden sich auch häufiger Schwindelgefühle zeigen. Ihre Ursache ist ein plötzliches Absinken des Blutdrucks. Beim schnellen Aufstehen kann sich das sehr drastisch bemerkbar machen. Bei zu wenig Schlaf verstärken sich diese Schwindelgefühle womöglich noch. Eine Schwangere sollte mit Rücksicht auf ihren Kreislauf deshalb immer für angemessene Bewegung und den passenden Sport vorrangig an frischer Luft sorgen. Im Wechsel damit sind regelmäßige Ruhepausen unbedingt zu empfehlen. Gesunde Ernährung ist in der Schwangerschaft selbstverständlich besonders wichtig.
Heißhunger nicht nur auf Saures keine Seltenheit
Keine Sinnestäuschung sind bei vielen Frauen in der Frühphase ihrer Schwangerschaft die häufigen und plötzlichen Heißhungerattacken. Jedoch betreffen diese Appetitgelüste nachgewiesenermaßen nicht nur Saures, sondern verlangen nach allen möglichen unterschiedlichen Nahrungsmitteln, oft auch in den ungewöhnlichsten Kombinationen. Davon abgesehen kann sich aber die Sinneswahrnehmung einer Schwangeren mehr oder weniger deutlich ändern. Geruch oder Geschmack von aromatischen Heißgetränken oder sogar bisherigen Lieblingsspeisen können plötzlich Übelkeit verursachen, beziehungsweise werden deutlich intensiver wahrgenommen als bisher. Fette, säuerliche oder stark gewürzte Gerichte, oft auch bestimmte Fleischsorten, Fisch und Eier können bei Schwangeren bisweilen sogar Ekel erregen. Diese Wirkungen lassen aber früher oder später wieder nach.
Die Brüste werden größer und empfindlicher
Körperlich fällt das Eintreffen einer Schwangerschaft sehr deutlich an den Veränderungen der Brüste auf. Bedingt durch hormonelle Veränderungen werden sie oft größer, verfärben sich Brustwarzen und Warzenhöfe dunkel, treten die Adern sichtbar hervor. Damit signalisieren die Brüste bereits ihre Vorbereitung auf die Milchproduktion und das spätere Stillen des Kindes. Die Brüste werden bei vielen Frauen zu Beginn der Schwangerschaft sehr empfindlich gegenüber Berührungen, und können unangenehm spannen. Leichte Unterleibskrämpfe können sich einstellen, auch verstärkter Harndrang ist keine Seltenheit. Mit dem Einnisten der Eizelle in die Gebärmutterschleimhaut kann außerdem die sogenannte Nidationsblutung auftreten. Es handelt sich dabei um eine leichte Schmierblutung, die aber nicht mit einem dunklen Ausfluss zu verwechseln ist, der zum Zyklusende möglich ist.
Der veränderte Scheidenausfluss rührt daher, dass sich in der Frühschwangerschaft der Vaginalbereich entspannt und besser durchblutet ist. Wenn die austretende Flüssigkeit farblos oder weiß und geruchlos ist, besteht kein Grund zur Sorge. Bei blutigem, stark riechendem oder anderweitig unnormalem Ausfluss sollte der Frauenarzt um Rat gefragt werden, denn es kann sich um eine nicht zu unterschätzende Infektion handeln.
Das Blutvolumen und der Blutdruck verändern sich erheblich
Die umfangreichen hormonellen Veränderungen des weiblichen Organismus während der Schwangerschaft machen sich nicht selten auch auf der Hautoberfläche in Form verstärkter Pigmentierung bemerkbar. Relativ abrupt kann auch Akne auftreten oder stark zunehmen. Da das Blutvolumen der Schwangeren zunimmt, kann sich das Blut verdünnen und die Schlagfrequenz des Herzens steigen. Bis etwa zum sechsten Monat verringert sich der Blutdruck, kann auch der Venendruck abnehmen, wodurch sich die Tendenz zu Krampfadern und Thrombose eventuell verstärkt.
Wegen der stärkeren Durchblutung der Niere kann es zu einem Anstieg des Zuckerspiegels im Harn kommen. Außerdem weiten sich die Harnwege durch die Wirkung des Schwangerschaftshormons HCG, was aufsteigende Harnwegsinfekte begünstigen kann. Im Verdauungssystem der Schwangeren werden Sodbrennen und Verstopfungen wahrscheinlicher. Schließlich nimmt die Anfälligkeit für Karies zu, da sich die Zusammensetzung des Speichels stark ändert, der pH-Wert sinkt. Nicht umsonst hieß es früher: „Jedes Kind kostet einen Zahn.“
Erst der Besuch beim einem Frauenarzt gibt 100% Aufschluss, ob sie schwanger sind!