Wenn das Baby schreit, braucht es Hilfe.
Es einfach schreien zu lassen, ist keine Hilfe für das Baby. Ignoriert man das Schreien, den Hilferuf des Babys, wird es sich verlassen fühlen. Für die emotionale Stabilität des Babys ist es wichtig, dass es Liebe spürt und Vertrauen aufbauen kann. Daher sollte es, wenn es schreit, auch sofort Hilfe erhalten.
Was können Gründe für nächte langes Schreien sein?
Die Gründe des Schreiens können vielfältig sein. Bei Erkrankungen muss medizinische Hilfe geleistet werden. Das Schreien bedeutet Unwohlsein.
Woran könnte dies liegen? Das Baby kann neu gewickelt werden oder möchte gestillt werden. Manchmal ist der Schlafanzug verschwitzt oder die Raumtemperatur nicht richtig eingestellt.
Es kann aber sein, dass das Baby einfach nur nicht müde ist, dann muss an dem Tages- und Nachtrhythmus gearbeitet werden. Hierfür eignen sich besondere Einschlafrituale. Das Zimmer sollte abgedunkelt sein, ausreichend gelüftet werden und das Baby sollte nur satt und sauber ins Bett gelegt werden. Kuscheln und die Nähe der vertrauten Bezugspersonen zu spüren, ist für Babys sehr wichtig.
Es hilft, dem Baby Lieder vorzusingen und im Arm zu wiegen. Erst wenn es ganz ruhig ist, sollte es in die Wiege gelegt werden. Zum Einschlafen eignet sich auch ein kleines Stofftier, das jedoch nicht zu groß sein darf, da es ansonsten Mund und Nase des Babys verdecken und am Atmen hindern kann.
Babys haben einen ausgeprägten Geruchssinn. Es ist daher angenehm für das Baby, wenn das Kuscheltuch oder das kleine Stofftier im Bett nach der Mutter oder dem Vater riecht. Wacht das Kind in der Nacht auf, riecht es den vertrauten Geruch und schafft es vielleicht selbst wieder einzuschlafen. Es gibt auch homöopathische Hilfe. Hier werden besondere Bachblüten angeboten, die das Baby beruhigen sollen. Dies muss jedoch individuell ausprobiert werden, nachdem man sich vorher über diese Behandlungsform informiert hat.
Schließlich werden für Eltern von Schreibabys auch Schreiambulanzen angeboten. Anschriften von Schreiambulanzen geben die Jugendämter, Kinderärzte oder Erziehungsberatungsstellen.
Link Tipp: Schreiambulanz Graz: http://www.klinikum-graz.at/cms/beitrag/10133740/2270448/
Warum aber weint mein Baby die ganze Nacht durch und schläft nicht?
Schreien ist Teil eines normalen Verhaltens von Säuglingen. Es ist eine Art, wie das Baby mit uns kommuniziert. Aber es gibt Kinder, die mehr weinen und schreien als andere. Sie können sich nicht selbst beruhigen und schlafen dann auch nicht.
Dieses untröstliche Schreien ist anstrengend – für das Baby und für seine Eltern. Noch anstrengender ist aber oft das Unverständnis des Umfelds der jungen Familie und die gut gemeinten, aber doch oft widersprüchlichen Ratschläge, die für noch mehr Verunsicherung sorgen. Und dann geben sich Eltern womöglich auch noch selbst die Schuld am Weinen ihres Kindes.
Körperliche Ursachen ausschließen
Zu aller Erst ist wichtig, dass körperliche Ursachen als Auslöser des Schreiens und der Schlaflosigkeit ausgeschlossen werden. Krankheiten, vor allem des Magen-Darm-Traktes, können das Schreien begünstigen und verstärken. Allerdings wird in den wenigsten Fällen eine zugrundeliegende Krankheit diagnostiziert. Auch Ursachen wie Hunger und Durst, Kälte, Wärme, Wunsch nach einer frischen Windel sind Auslöser für die heftige Willensbekundung eines Säuglings. Das Baby, weiß was es braucht. Es hat nur noch nicht so viele Möglichkeiten, das auch auszudrücken. Mama und Papa wissen im Regelfall, auch was ihr Kind braucht. Vielleicht braucht es am Anfang noch ein wenig Zeit der Eingewöhnung, aber das gegenseitige Verständnis wächst jeden Tag.
Gibt es dann eigentlich Schreibabys?
Ja, es gibt die Säuglinge, die nicht schlafen können und nicht zur Ruhe zu bringen sind. Es gibt Babys, die deutlich mehr weinen und schreien als andere. Diese Schreie sind keine Provokation und kein aggressives Verhalten im Sinne von Jugendlichen und Erwachsenen. Aber sie bringen ihre Eltern oft an ihre Grenzen und sind eine mehr als große Herausforderung. Wenn dann noch Vorwürfe von dritter Seite dazukommen …
Das ist ungerecht. Weder dem Baby noch seinen Eltern ist mit Vorwürfen geholfen. Der Säugling, Mama und Papa brauchen in dieser Situation Unterstützung. Wenn mein Baby schreit, wenn eigentlich alles passt und es nicht krank ist, und wenn mein Baby nicht schläft, finde ich Hilfe in Eltern-Baby-Gruppen, in speziellen Einrichtungen wie Schreiambulanzen oder bei Säuglingssprechstunden. Auch ein Buch zum Thema kann wertvolle Anregungen bringen.
Einige Tipps, die anderen Eltern in dieser Situation schon geholfen haben:
- Eine Überreizung des Kindes fördert das Nichtschlafen und das Schreien. Ständige und häufig wechselnde Anregung des weinenden Kindes verschlimmert die Situation oft. Keine Hektik, behutsames Vorgehen und eine regelmäßige Strategie zum Einschlafen kann Abhilfe schaffen.
- Vernetzen Sie sich mit anderen Eltern – Eltern-Kind Gruppen und Foren im Internet zu diesem Thema bieten eine gute Anlaufstelle
Link Tipp: http://www.eltern-forum.at/babys-und-kleinkinder-77/nervenraubendes-einschlafproblem-16394.htm - Ein übermüdeter Säugling schläft nicht. Ruhe und regelmäßige Schlafzeiten, auch wenn das Kind noch nicht sehr müde erscheint, sind wichtig.
Wenn das Kind kritische Zeiten hat, an denen es besonders häufig schreit oder aus dem Schlaf aufschreckt, können diese kritischen Zeiten durch Tragen oder einen Spaziergang überbrückt werden. - Auch ein Kind, das häufiger schreit und nicht schläft, hat seine guten wachen Zeiten. Diese Momente sollten Eltern und Baby gut nutzen und das Positive und Erfüllende dieser Zeiten als Kraftquelle mitnehmen.
- Eine klare Struktur von Ruhe-, Ess-, Aktivitäts- und Schlafphasen hilft den Eltern und dem Baby. Beide Seiten entwickeln so einen guten Rhythmus.
Eltern sollten sich überlegen, welche Ressourcen innerhalb und außerhalb der Familie sie zur Entlastung und Unterstützung nutzen können. Die eigenen Bedürfnisse sind berechtigt. Eine kurze Auszeit kann zur Beruhigung beitragen. - Wenig hilfreich sind gut gemeinte Ratschläge, die oft auf Ammenmärchen beruhen. Schreien lassen ist keine Strategie, mit der das Baby „es schon lernen wird“. Häufiges und langanhaltendes Schreiben ist auch nicht gut für die Entwicklung der Lunge. Im Gegenteil, die erhöhte Herzfrequenz dabei und die mangelnde Aufnahme von Sauerstoff stellen eine große Belastung für den kleinen Körper dar. Und es sind auch keine besonders verwöhnten Kinder, die immer schreien und nicht schlafen wollen. Eltern handeln genau richtig, wenn sie sich ihrem Baby in dieser Situation intensiv zuwenden.
- Denn Mama und Papa haben intuitive Fähigkeiten, wenn es darum geht ihr Kind zu verstehen. Die Anstrengung, wenn das Kind nicht schläft und viel schreit, kann diese Fähigkeiten blockieren. Aber mit professioneller Hilfe und einem unterstützenden und wertschätzenden Umfeld wird diese Sensibilität für das Baby und seine Bedürfnisse wieder freigesetzt. Dann funktioniert die Interpretation der Signale des Kindes. Und schnell erleben die Eltern ihr Baby nicht mehr als Schreibaby und Problem, sondern als das Geschenk, das es ist.