Mein Baby hat Blähungen – Was tun?

Das Kleine schreit unaufhörlich, ist sichtlich unglücklich und weder Füttern, Kuscheln noch Ablenkung und durch das Haus tragen hilft? Dann hat Ihr kleiner Schatz höchstwahrscheinlich Blähungen.

Die Ursachen dafür sind verschieden und können nie pauschalisiert werden. Es kann sowohl an der aufgenommenen Nahrung, wie beispielsweise Kohl, Erbsen, Bohnen, Kohlensäure beim Trinken (auch durch die Muttermilch aufgenommen) oder anderen blähenden Lebensmitteln liegen. Genauso ist es möglich, dass es beim Essen oder Trinken zu viel Luft geschluckt hat. Auch wenn es weint, können danach vermehrt Blähungen auftreten, da zu viel Luft in den Darm gelangt ist und ein unangenehmes Völlegefühl auslöst.

Was hilft bei Blähungen?

  • Bei gestillten Babys kann vermieden werden, dass sie zu viel Luft schlucken, wenn sie richtig an der Brust angelegt werden, sodass keine Luft beim Trinken mit einströmen kann.
  • Bei Kindern, die mit der Flasche gefüttert werden, sollte darauf geachtet werden, dass es eine spezielle Flasche ist, die Koliken verhindert, also auch den Luftzufluss optimal reduzieren und der Sauger möglichst der Brust nachgebildet wurde.
  • Zusätzlich sollte das Kind aufrecht und nicht halb liegend gefüttert werden und nach dem Essen sollte – im Grunde sowohl beim Stillen als auch beim Fläschchen – auf das obligatorische Bäuerchen, also dem Aufstoßen und somit Entweichen der restlichen Luft aus dem Bauch, gewartet werden.

Dafür kann das Baby u.a. mit Blick über die Schulter gehalten werden und der Rücken im Uhrzeigersinn gestreichelt oder leicht geklopft werden. Auch kann der sogenannte Fliegergriff angewandt werden. Dabei kann es mit dem Bauch nach unten auf dem Unterarm gehalten werden, das Köpfchen wird dabei vom Elternteil gestützt. Oder es kann auch in sitzender Position mit dem Gesicht weg vom Elternteil gehalten werden, wobei eine Hand unter den Bauch gelegt werden sollte und mit der anderen Hand das Baby leicht nach vorne gebeugt werden kann. Die andere Hand kann den Rücken streicheln oder leicht klopfen.

Die stillende Mutter sollte zudem darauf achten, keine Lebensmittel und Getränke zu sich zu nehmen, die unnötig blähen. Dazu zählen u.a. Kohl, Erbsen, Bohnen, Sauerkraut, Getränke mit Kohlensäure, Zwiebeln etc. Ebenso sollte beim Kind im späteren Alter darauf geachtet werden, insbesondere, wenn es noch recht klein ist oder zu Bauchschmerzen neigt.

Blähungen vorbeugen

Zur Vorbeugung achten Sie bestenfalls auf folgende Dinge: zweitweise mit der Lochgröße im Flaschensauger experimentieren, um so wenig Luft wie möglich eindringen zu lassen, kreisende Bauchmassagen im Uhrzeigersinn beim Kind durchzuführen (Kümmelöl dazu verwendet entspannt evtl. Babys Bauch).

Auch hörbare Blähungen verweisen darauf, dass sich die Blähung im wahrsten Sinne “in Luft aufgelöst” hat – so ist es zwar kein schönes Geräusch, aber man weiß, dass die Luft entwichen ist. Zudem empfehlen Hebammen gegen häufige Blähungen homöopathische Mittel, wie etwa Chamomilla, ein Extrakt der Kamillenpflanze. Auch Kümmelzäpfchen sind dafür geeignet.

Wann zum Arzt?

Wann sollten wir mit dem Kind zum Arzt? Diese Frage stellen sich wohl alle Eltern, die ein Kind haben, dass unter Blähungen oder gar unter den 3-Monats-Koliken leidet.

Einige Auffälligkeiten, die unbedingt zur Abklärung der Ursache einen Arztbesuch erfordern, sind bspw., wenn es zu Blähungen mit Schreiattacken nach jedem Füttern kommt, wenn flüssiger, schaumiger oder spritzender Stuhlgang registriert wird, wenn extrem fester Stuhlgang (Hasenkot) entdeckt wird, wenn es sich weigert, zu trinken oder wenn das Kind nicht zunimmt. Diese Aufzählung ist nicht abschließend und im Zweifel sollte immer ein Arzt einmal mehr konsultiert werden.

Fazit

Grundsätzlich ist kein Grund zur Panik angesagt, wenn das Kind Blähungen hat. Allerdings sollte auf oben genannte Veränderungen geachtet und im Zweifel in jedem Falle ein Arzt aufgesucht werden. Auch zur Beruhigung der Eltern schadet es keinesfalls. Sobald das Kind selbst aktiver wird, sich freier bewegen kann etc., hören Blähungen auf, ein Problem zu sein, zum Unwohlsein oder zu Schmerzen beim Kind zu führen. Durch besagte Bewegung und den dadurch angeregten Darm hilft sich das Kind quasi von selbst. Auch die 3-Monats-Koliken und damit verbundenen Schreikrämpfe enden spätestens nach besagten 3 Monaten, sodass sich das die Eltern stets vor Augen halten sollten, um nicht völlig die Nerven zu verlieren.