Die Entwicklung des Kindes – Fördern, statt überfordern

Das erste Kind kommt auf die Welt und aus einem Paar wird eine kleine Familie. Von diesem Moment an geht es den Eltern in erster Linie um die Gesundheit und um eine gute Entwicklung des Kindes, was sowohl die körperlichen, als auch die psychischen Aspekte angeht. Doch worauf sollten Eltern achten und welche Abweichungen von einer normalen Entwicklung können auftreten? Dieser Artikel fasst wichtige Punkte für Sie zusammen.

Die körperliche Gesundheit – Regelmäßig untersuchen lassen

Direkt nach der Geburt des Kindes beginnen zahlreiche Untersuchungen, die in regelmäßigen Abständen durchgeführt werden. Die sogenannten U-Untersuchungen (U1 bis U9) werden durch den sogenannten Apgar-Test initiiert. Dieser findet sofort in den ersten Lebensminuten statt und untersucht alle lebensnotwendigen Funktionen. Danach folgen:

  • U1 – Herz, Atmung, Kreislauf, Puls
  • U2 – Blut, Gehör, Organe, Muskeln und Nerven
  • U3 – Reflexe, Beweglichkeit, Hüfte
  • U4 – Beweglichkeit, Reflexe, Motorik, Fontanelle
  • U5 – Hör- und Sehvermögen, Beweglichkeit, soziale Interaktion
  • U6 – Feinmotorik, Beweglichkeit, Organe, Sprachvermögen
  • U7 – Sprache, Zähne, Feinmotorik
  • U7a – Körperliche Auffälligkeiten, Sprache, Hör- und Sehvermögen
  • U8 – Soziale Entwicklung, Sprache, Hör- und Sehvermögen, Organe
  • U9 – Augen, Sozialverhalten, Körperhaltung, Augen, Gehör

sowie einige wichtige Impfungen für das Kind.

Gerade die U7a ist für viele Eltern besonders wichtig, denn hier wird geprüft, ob es körperliche Auffälligkeiten gibt. Körperliche Auffälligkeiten wären beispielsweise Erkrankungen der äußeren Genitale, psychologisch oder körperlich bedingte Blasenschwäche (Bettnässen) oder Fehlbildungen jeglicher Art.

In diesem Fall sollten Eltern einen Experten auf dem Gebiet der Kinderurologie aufsuchen. Dr. Med. Oswald vom Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern in Linz ist der Vorstand der Abteilung für Kinderurologie. Sein Behandlungsfokus liegt auf Fehlbildungen des Urogenitaltraktes, rezidvierenden Harnwegsinfekten, Erkrankungen der äußeren Genitale, der Betreuung von jungen Erwachsenen und der Behandlung von Enuresis (Bettnässen).

Die psychische Entwicklung des Kindes – Fähigkeiten fördern

Das Kind lernt von der ersten Sekunde des Lebens an. Jeden Tag kommen neue Eindrücke hinzu, die immer wieder neue Fähigkeiten erfordern. Damit einher geht auch ein großer Wissensdurst, der im besten Fall jederzeit gestillt wird. Das richtige Maß ist entscheidend, denn nach Fördern kommt Überfordern. Geben Sie dem Kind ausreichend Zeit sich zu entwickeln und fördern sie dort, wo es Defizite gibt.

Gerade die Entwicklung des Gehirns steht ab dem Kindergartenalter immer mehr im Fokus. Ab 3 Jahren funktioniert das Kurzzeitgedächtnis beispielsweise schon sehr gut. Das Langzeitgedächtnis kommt jedoch erst ab dem 4. Lebensjahr in Schwung. Genau hier sollte die Förderung ansetzen.

Da ein Kind besonders dann gut lernt, wenn es von anderen Menschen umgeben ist, stehen dem Kindergarten und der späteren Grundschule besonders wichtige Rollen zu. Verhaltensauffälligkeiten können hier gleich in der Gruppe reflektiert werden. Das Kind merkt in vielen Situationen: “Bis hierher und nicht weiter.” Hier werden die Grundsteine für den weiteren Entwicklungsverlauf gesetzt, quasi das Fundament. Entstehen hier Defizite, können diese gefördert werden. Allzu lange damit warten, sollten Sie auf jeden Fall nicht, denn je älter das Kind wird, desto schwieriger wird es, versäumte Lerninhalte nachzuholen.