Covid-19: Wie spreche ich mit meinem Kind über das Coronavirus?

Das Coronavirus ist winzig klein und hat es dennoch geschafft, in wenigen Wochen die ganze Welt in Angst und Schrecken zu versetzen. Auch in Österreich breitet es sich immer weiter aus. Auf absehbare Zeit hin wird die Krankheit Gesprächsthema Nr. 1 bleiben.

Dass eine Ausnahmesituation vorliegt, bleibt auch Kindern nicht verborgen. Alles scheint sich nur noch um das Coronavirus zu drehen. Schulen, Kindergärten und sogar die Geschäfte schließen.
Es ist daher wichtig, mit Kindern über die Situation zu sprechen, damit sie von der Unmenge an teils widersprüchlichen oder gar falschen Nachrichten nicht beunruhigt und verwirrt werden.

Erst wenn ein Gespräch oder mehrere mit den Eltern erfolgt ist, können Kinder die Informationen aus dem Fernsehen, dem Internet, sozialen Medien und von anderen Personen richtig einordnen. Wir stellen vier Tipps vor, die Ihnen dabei helfen, ihr Kind zu beruhigen und zu schützen.

Ruhe bewahren

Zunächst einmal sollte es an Ihrem Kind sein, über das Virus zu sprechen. Finden Sie heraus, was Ihr Kind schon weiß und wie es sich diesbezüglich fühlt. Das gelingt am besten in vertrauter Umgebung und gemütlicher Atmosphäre. Achten Sie darauf, Ihre ganze Aufmerksamkeit Ihrem Kind zu widmen.

Erstes Gebot ist, keine Panik aufkommen zu lassen. Zwar müssen Sie die Sorgen und Ängste Ihres Kindes ernstnehmen, aber Sie können klarmachen, dass Furcht eine normale Reaktion ist. Das Vermitteln von nüchternen Informationen im weiteren Gesprächsverlauf wird dazu beitragen, Ihr Kind zu beruhigen.

Jeder kann sich mit dem Coronavirus anstecken, aber schon einfachste Vorsichtsmaßnahmen bieten guten Schutz. Für gesunde Menschen ist das Virus im Normalfall nicht lebensgefährlich. Die Symptome sind meist nur leicht und ähneln einer Grippe. Kinder werden nur ganz selten krank.

Altersgerechte Aufklärung

Ihre Erklärungen sollten auf kindgerechte Weise erfolgen, damit Ihr Kind sie leicht verstehen kann. Weisen Sie auch darauf hin, dass manche Informationen nicht korrekt sind und es wichtig ist, sich aus seriösen Quellen über das Virus und die Folgen zu informieren. Vielleicht hilft es, zunächst einmal darüber zu reden, was ein Virus eigentlich ist, wo das neue Virus zum ersten Mal auftrat und wie es zu seinem Namen kam. Um einer etwaigen Stigmatisierung vorzubeugen sollten Sie an dieser Stelle klarmachen, dass das Coronavirus nichts damit zu tun hat, wie jemand aussieht, woher er kommt oder welche Sprache er spricht. Dann können Sie dazu übergehen, die Symptome zu erläutern und Möglichkeiten der Prävention durchzugehen.

Es ist sicherlich keine gute Idee, den Abbruch sozialer Kontakte in den Mittelpunkt der Erläuterungen zu stellen. Erzählen Sie Ihrem Kind im Gegenteil, wie wichtig es jetzt ist, dass sich Menschen gegenseitig helfen und dass genau das momentan geschieht. Weltweit sind Wissenschaftler dabei, mit Hochdruck nach einem Impfstoff zu suchen. In den Krankenhäusern bemühen sich Krankenschwestern und Ärzte aufopferungsvoll um ihre Patienten. Es wird Ihrem Kind helfen, wenn es weiß, dass es viele hilfsbereite Menschen gibt und wir alle zusammenstehen in Krisenzeiten.

Lassen Sie Ihr Kind nicht verängstigt oder verunsichert zurück. Sollten Sie die Antwort auf eine Frage Ihres Kindes nicht wissen, finden Sie sie gemeinsam heraus.

Schutz durch Hygiene

Regelmäßiges und richtiges Händewaschen sind das A und O. Zunächst sollten die Hände nass gemacht werden, um dann ausreichend Seife aufzutragen. Anschließend schrubbt man für 20 bis 30 Sekunden alle Flächen und Zwischenräume, auch unter den Fingernägeln. Nach dem gründlichen Abspülen sollten die Hände mit einem sauberen Handtuch abgetrocknet werden. Alternativ können Sie auch ein Desinfektionsmittel mit mindestens 60% Alkoholgehalt verwenden.

Um die Krankheitskeime von Augen und Mund fernzuhalten, sollte man sich nicht ins Gesicht fassen. Das Einhalten der Husten- und Niesetikette ist ebenfalls sehr wichtig. Man verdeckt sein Gesicht mit dem Ellenbogen oder nimmt ein Taschentuch zur Hilfe. Das Tragen von Gesichtsmasken bietet zusätzlichen Schutz. Wenn andere Menschen husten oder niesen, ist es ratsam, einen Sicherheitsabstand einzuhalten.

Vorbildfunktion

Sie sind für Ihr Kind die ausschlaggebende Bezugsperson. Ihr Verhalten und ihr Umgang mit dem Thema Coronavirus haben daher den größten Einfluss auf das Empfinden Ihres Kindes. Sie können Stress und Angst abbauen, indem Sie mit Ihrem Kinde spielen, Routinen beibehalten und die gewohnten Tagesabläufe unverändert lassen. Gerade die Zeit vor dem Schlafengehen ist wichtig. Zeigen Sie Ihrem Kind, dass die Corona-Krise nicht das gesamte Leben vereinnahmt hat.

Nur wenn Sie selbst Ihrer Sache sicher sind, können Sie auch Ihrem Kind helfen, seine Angst zu überwinden. Informieren Sie sich regelmäßig und seien Sie ehrlich im Gespräch. Wenn Erwachsene die Unwahrheit sagen, bemerken das Kinder schnell. Geben Sie darauf acht, Ihrem Kind nicht zu viele Informationen zuzumuten. Entspannen Sie sich vor der Unterhaltung, dann wird sich Ihre Gelassenheit auch auf Ihr Kind übertragen.